Lüften? Aber richtig!
Regelmäßiges Lüften sorgt für ein gutes Wohnklima in deinem neuen Zuhause und schützt vor Schimmel und Feuchteschäden. Eine automatische Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung übernimmt diese Aufgabe zuverlässig, spart Energie und entfernt Allergene aus deiner Atemluft.
Frische Luft ist eines unserer wichtigsten „Lebensmittel“: Rund 11?000 Liter Luft atmen wir täglich. Um gesund und leistungsfähig zu bleiben, ist es wichtig, dass diese Luft reich an Sauerstoff aber arm an Schadstoffen ist. Bei letzteren denken viele erst mal an Luftschadstoffe, wie Autoabgase. Tatsächlich ist aber die Innenraumluft in der Regel viel stärker mit Schadstoffen belastet als die Außenluft. Da wir durchschnittlich 90 Prozent unserer Lebenszeit in geschlossenen Räumen verbringen ist es also besonders wichtig, auf eine gute Qualität der Innenraumluft zu achten und regelmäßig zu lüften.
Lüften – ausreichend und richtig
Für ein zuträgliches Innenraumklima solltest du drei bis vier Mal am Tag die gesamte Luft im Haus austauschen. Sind viele Personen im Haus, auch öfter. Wie lange du dafür die Fenster öffnen musst, hängt von der Jahreszeit ab. Je größer der Temperaturunterschied zwischen innen und außen desto kürzer die Lüftungsdauer: Im Winter reichen oft schon fünf Minuten, im Hochsommer braucht man rund 30 Minuten. Am effektivsten ist das sogenannte Quer- und Stoßlüften. Hierzu öffnet man an gegenüber-liegenden Seiten des Hauses die Fenster komplett, sodass ein kräftiger Durchzug entsteht, verbrauchte, schadstoffbelastete Luft entweicht und durch sauerstoffreiche Außenluft ersetzt wird. Dadurch wird auch überschüssige Luftfeuchtigkeit, die z.B. durch atmen oder Wäsche trocknen entsteht, aus dem Haus geführt. Das ist sehr wichtig, weil eine dauerhaft zu hohe Luftfeuchtigkeit nicht nur Schimmelbildung unterstützt, sondern langfristig auch zu ernsthaften Schäden am Gebäude führen kann. Deswegen solltest du auch nach dem Duschen oder Kochen direkt die feuchtwarme Luft weglüften. Stoßlüften sorgt auch dafür, dass im Winter zwar die Luft gewechselt wird, die Wohnräume dabei aber nicht zu sehr auskühlen, um nachher wieder teuer aufgeheizt werden zu müssen. An heißen Sommertagen solltest du deine Wohnräume nicht tagsüber, sondern vorzugsweise von spät abends bis zum frühen Morgen lüften, damit nicht zu viel Sommerhitze ins Haus gelangt, die du dann eventuell mithilfe einer Klimaanlage wieder teuer kühlen musst. Apropos heiße Luft: Je wärmer Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie speichern. Kühle Keller sollten daher nicht an heißen Sommertagen gelüftet werden, da sich sonst größere Mengen Kondenswasser absetzen, die zu Schimmel und Bauschäden führen.
Fensterlüftung oder Lüftungsanlage?
Um unnötige Wärmeverluste zu vermeiden, werden Neubauten heute sehr luftdicht gebaut. Für ausreichend frische Luft in den Wohnräumen und um Feuchtigkeit abzuführen, musst du regelmäßig lüften: Gegen Feuchteschäden und Schimmelbildung hilft drei bis vier Mal tägliches Stoßlüften. Sobald sich Menschen in Räumen aufhalten, ist alle zwei Stunden ein kompletter Luftwechseln nötig, um ein gesundes Raumklima zu gewährleisten. Wir vergleichen dafür das Lüften über Fenster und per Lüftungsanlage.
Fensterlüftung | Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung | |
Abführen von Schadstoffen | Nur gesichert bei regelmäßiger Querlüftung ca. alle zwei Stunden | Stetiges Abführen von Luftschadstoffen |
Luftfeuchtigkeit & Schimmelrisiko | Abhängig vom Lüftungsverhalten; falsches Lüften und Baumängel führen zu Schimmelpilzbildung | Bereits Grundlüftung vermeidet Schimmelbildung |
mögliche Bauschäden durch Feuchtigkeit | Vor allem bei unsanierten und schlecht sanierten Gebäuden besteht das Risiko von Feuchteschäden | In der Regel keine Bauschäden durch Feuchtigkeit zu erwarten. Ausnahme: bei schweren bauphysikalischen Mängeln des Gebäudes |
Zugluft | Nur während des Lüftens | Bei richtiger Planung keine |
Wärme und Temperaturverteilung im Raum | Abkühlung durch das Lüften; Temperaturverteilung im Raum von Lüftungsweise und Wärmeschutz des Gebäudes abhängig | Gleichmäßige Verteilung der Wärme in den Räumen |
Schallschutz | Belastung durch Außenlärm während des Lüftens | Wirksamer Schutz gegen Außenlärm, hochwertige Anlagen laufen mit unter 27 dB(A) |
Pollen und Insekten | Beim Lüften gelangen Pollen und Insekten in Wohnräume | Hochwertige Filter halten Pollen und Staub zu großen Teilen und Insekten komplett draußen |
Einbruchschutz | Kein Einbruchschutz bei geöffneten Fenstern, auch bei Kipplüftung | Einbruchschutz jederzeit gewährleistet |
Energieeffizienz und Wärmerückgewinnung | Vor allem im Winter Auskühlung der Räume durch Lüften; Verluste an Lüftungswärme: ca. 40 kWh/(m² a) | Verluste an Lüftungswärme guter Anlagen mit Wärmerückgewinnung nur ca. 5 kWh/(m² a) |
Automatisch lüften
Wenn dir das alles zu aufwendig ist, ist eine automatische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung die Lösung. Vor allem beim Neubau eines Hauses lässt sich diese unkompliziert integrieren und gehört bei vielen Hausherstellern praktisch zum Standard. Denn moderne, sehr energieeffiziente Wohnhäuser sind extrem luftdicht. Die automatische Wohnungslüftungsanlage sorgt dafür, dass auch unabhängig vom Lüftungseifer der Bewohner der für ein gesundes Wohnklima und vor allem den Feuchteschutz des Gebäudes notwendige,regelmäßige Luftwechsel stattfindet.
Im Neubau sind zentrale Lüftungsanlagen die Regel. Dabei versorgt ein zentrales, leistungsstarkes Lüftungsgerät über Lüftungskanäle das gesamte Gebäude mit Frischluft und saugt verbrauchte Luft ab. Über Luftqualitätsensoren in den einzelnen Räumen kann die Intensität der Lüftung automatisch gesteuert werden. So erhältst du sehr komfortabel eine konstant gute und gesunde Luftqualität: mit ausreichend Sauerstoff und dank hochwertigen Filtern weitgehend von Pollen und Staub befreit
.„Wie verhindert man trockene Luft?“
Wird kalte Außenluft im Winter mithilfe der Wärmerückgewinnung in der Lüftungsanlage erwärmt, sinkt deren relative Luftfeuchte. Das kann dazu führen, dass die Innenraumluft unangenehm trocken wird. Das ist vor allem für Menschen mit Atemwegserkrankungen ungünstig. Um der trockenen Winterluft die nötige Feuchtigkeit zuzuführen und eine ideale Raumluftfeuchte zwischen 40 und 60 Prozent zu erreichen, können sogenannte Enthalpietauscher in eine Lüftungsanlage integriert werden. Mit deren Hilfe wird feuchter Abluft, wie etwa aus dem Bad oder der Küche, Wasser entzogen und der Zuluft zugefügt. Eine spezielle Membrane überträgt nur die kleinen Wasserdampfmoleküle, während größere Moleküle, wie Viren oder schlechte Gerüche, abgeleitet werden. Der Enthalpietauscher von Pluggit zum Beispiel verfügt über einen hohen Feuchterückgewinnungsgrad von circa 70 Prozent und hält die relative Luftfeuchtigkeit eigenständig im idealen Rahmen.
Großes Sparpotenzial beim Heizen
Ein weiteres Plus: Lüftungssysteme mit integrierter Wärmerückgewinnung minimieren Heizkosten, indem sie die Wärme aus der verbrauchten Innenraumluft an die frische Zuluft übertragen. Lüftungswärmeverluste, wie sie beim Lüften durch geöffnete Fenster entstehen, werden so stark reduziert und die Energieeffizienz deines Zuhauses deutlich verbessert. Weit über 90 Prozent der Abluftwärme können gute Anlagen zurückgewinnen. Wohnungslüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sollen also dafür Sorgen, dass wir stets frische Luft in unseren Wohnräumen haben und dabei gleichzeitig teure Lüftungswärmeverluste reduzieren.
Doch funktioniert das auch? Ja. Das hat eine aktuelle Studie des Instituts für nachhaltige Gebäudeausrüstung Dresden bestätigt. Laut dieser kann der Energiebedarf durch die Lüftung mit Wärmerückgewinnung gegenüber Gebäuden mit Fensterlüftung im Neubau (Effizienzhaus) um 49 bis 69 Prozent verringert und die Treibhausgasemissionen um 49 bis 70 Prozent reduziert werden. Damit sind durch die Lüftung mit Wärmerückgewinnung erhebliche Einsparpotenziale erschließbar. Die Energie, die du durch die Wärmerückgewinnung sparst, ist übrigens rund acht Mal so hoch wie der Stromverbrauch der Lüftungsanlage.
„Ist eine Lüftungsanlage vorgeschrieben?“
Die Lüftungsnorm DIN 1946-6 schreibt für Wohnräume ein Lüftungskonzept vor. Erstellt wird es von einem Fachmann für Lüftungstechnik oder auch deinem Architekten. Er überprüft, wie bei unterschiedlichen Nutzungsbedingungen ein ausreichender Luftwechsel sichergestellt wird und der notwendige Luftaustausch erfolgen soll, um Raumlufthygiene und Feuchte-bauschutz sicherzustellen. Falls sich daraus die Notwendigkeit eines Wohnungslüftungssystems ergibt, muss der Fachmann eine Planung zur praktischen Umsetzung des Lüftungskonzepts vorlegen. Du bist jedoch nicht verpflichtet, die empfohlenen Maßnahmen umzusetzen.
Wichtig für die Energieeffizienz, ein gutes Kosten-/Nutzungsverhältnis und den zugluftfreien und leisen Betrieb deiner Lüftungsanlage, ist eine gute Planung, die Wahl des passenden Lüftungssystems und ein fachgerechter Einbau. Hierfür ist ein speziell geschulter Fachhandwerksbetrieb
die richtige Adresse. Er übernimmt auch die Wartung deiner Lüftungsanlage. Den ein bis drei Mal im Jahr, je nach der Qualität der Luft in deiner Wohnumgebung, nötigen Filterwechsel kannst du in der Regel selbst übernehmen.
Zentrale oder dezentrale Lüftungsanlage?
Wer sich für eine automatische Wohnungslüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung entscheidet, hat die Wahl zwischen zentralen und dezentralen Lüftungsanlagen. Hier die Eigenschaftender verschiedenen Systeme im Vergleich.
Dezentrale Lüftung | Zentrale Lüftungsanlage |
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Einzelne Geräte in den zu belüftenden Räumen des Hauses, die genaue Geräteanzahl richtet sich nach der Anzahl der zu belüftenden Räume und deren Raumkubatur | Zentrales Lüftungsgerät im Haustechnikraum |
Geringer baulicher Aufwand: keine langen Lüftungskanäle, nur einzelne Wanddurchbrüche nötig | Frischluftzufuhr in Wohn- und Schlafräume über Flachkanäle, die im Bodenaufbau oder in der Decke verzogen werden |
Die Geräte in jedem Raum wechseln in Intervallen zwischen Abluft- und Zuluftbetrieb | Abluft wird vorzugsweise aus besonders warmen und feuchten Räumen, wie Küche und Bad, über Flachkanäle zum Zentralgerät und dem hier integrierten Wärmetauscher zurückgeführt und dann nach außen abgeführt |
Dezentrale kombinierte Zu- und Abluftsysteme können mit Wärmerückgewinnung ausgestattet werden | Wärmerückgewinnungsquoten von bis zu über 90 Prozent möglich |
Wartung aufwendiger, da jedes einzelne Gerät inklusive Filtertausch gewartet werden muss | Wartung einfach, da nur ein Zentralgerät mit einem Filter |
Wärmerückgewinnungsquoten von maximal 90 Prozent möglich | Wärmerückgewinnungsquoten von bis zu über 90 Prozent möglich |
In der Regel geringere Luftleistung und höhere Geräuschemissionen als bei zentralen Lüftungsanlagen | |
Kosten: 500 Euro pro Gerät | Kosten circa 5?000 bis 9?000 Euro inklusive Installation |